Noch der Text zum letzten Bildchen

Des Katzens Zecke

Es ist jetzt schon einige Wochen her, als unsere Katze mit einer Zecke am After nach Hause kam. Die Mieze hatte sich gerade an meinen Knöcheln entlanggerieben, in der für Katzen üblichen Art und Weise, als ich unter ihrem aufgestellten Schwanz den hellgrauen, vollgesaugten Parasiten erblickte.
Alle Versuche, den Blutsauger zu entfernen, blieben erfolglos, weil meine Katze mich nicht in die Nähe ihres Darmausgangs ließ. Das Insekt blieb also an Ort und Stelle haften und saugte sich größer und größer. Unser braves Haustier störte dies scheinbar nicht.
Insgeheim hoffte ich, dass die Zecke, wenn sie sich endlich sattgesaugt hatte, einfach abfiel und von dannen zog oder tat, was auch immer sie in diesem Fall sonst zu tun pflegte. Doch dem war nicht so.
Der Plagegeist wollte nicht weichen, wuchs weiter und hatte nach kurzer Zeit eine beachtliche Größe erreicht.
Die Zecke schliff bereits über den Boden, wann immer die Katze sich bewegte.
Bald war der Parasit über die Katze hinausgewachsen und machte sie gänzlich immobil.
Seither hockt ein riesiger, blutgefüllter Ballon im Katzenkörbchen und wartet darauf, gestreichelt zu werden. Ja, die Zecke mag es, gestreichelt zu werden. Dann fängt sie manchmal sogar zu Schnurren an.
Von unserer Katze war bald nur noch der Schwanz zu sehen und das Insekt zu schwer, als dass wir es noch hätten von ihr entfernen können. Aber entfernen wollten wir die Zecke jetzt nun auch nicht mehr, schließlich hatten wir uns mittlerweile an sie gewöhnt. Außerdem haarte unser neues Haustier nicht so stark wie das alte.

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