Proletarier aller Länder, beklaut eure Arbeitgeber!

Es ist noch nicht lange her, da feierte ein Großteil der Erdbevölkerung den Tag der Arbeit. So wie jedes Jahr. In einigen Ländern ist dieser Tag ein Feiertag, was bedeutet, dass man an diesem Tag nicht zur Arbeit muss. Das ist toll! In anderen Ländern sitzen die Menschen, wie jeden anderen Tag im Jahr, in der Fabrik ihres Herrn und Kleben Turnschuhe oder Klamotten zusammen.

Das man, egal wo man sich auf der Welt nun befinden mag, der Arbeit wirklich nichts Gutes abgewinnen kann, ist allgemein bekannt.

Wo der Arbeiter noch vor 50 oder 100 Jahren abgekotzt hat, dass er seine Lebenszeit in einer Fabrik vergeuden musste, kotzt heutzutage die gesamte Dienstleisterschaft ab, weil sie in irgendwelchen Büros oder Filialen genau dasselbe tut wie dazumal, nämlich Lebenszeit vergeuden. Die Arbeit ist hierzulande viel weniger körperlich anstrengend, im Vergleich zu dem, wie sie früher einmal war. Der gegenwärtige Mensch ist körperlich komplett verkommen. Da nützt auch kein Fitnessstudio nichts.

Ein Teil der Menschheit will diesem Abwärtstrend ein Ende setzen und hat sich vorgenommen, sich selbst, so wie er es zuvor mit seiner Arbeitswelt getan hat, zu optimieren. Er treibt Sport, um sich Muskeln und Kondition anzutrainieren, die er in seinem Alltag oder Job niemals gebrauchen wird. Aber das ist ein anderes Problem.

Die Fabriken, die man in West- und Mitteleuropa vorfindet, sind häufig nur noch Prestigeobjekte und dienen dazu, dass man ein Produkt mit dem Werbeslogan „Made in …“ versehen kann. Die allermeisten Teile, die zur Herstellung von was auch immer benötigt werden, kleben kleine flinke Hände in Ost und Fernost zusammen.

Stahlarbeiter und Kohlekumpel? Das war einmal.

Der zeitgenössische Arbeiter ist Dienstleister, egal in welchem Bereich. Des Dienstleisters Tätigkeit ist in der Regel nicht in hohem Maße körperlich anstrengend. Eine Ausnahme bilden Arbeiter in der Gastronomie und alle Menschen, die in Pflegeberufen tätig sein müssen. Diese Jobs sind Schwerstarbeit, da sie nicht nur physisch, sondern in hohem Maße psychisch anstrengend sind.

Was viele dieser Dienstleisterjobs gemeinsam haben, sind miese Arbeitsbedingungen.

Man könnte sicher an dieser Stelle behaupten, dass es weniger schlechte und bessere Jobs und Arbeitsbedingungen gäbe, aber es gibt leider keine Hierarchie von „scheiße“. Und es gibt keinen Job, der genau auf die individuellen Bedürfnisse des Arbeitnehmers angepasst ist, auch wenn es dir dein Arbeitgeber noch so oft verkaufen will. Irgendwas ist immer scheiße.

Neben der Tatsache, dass ein Arbeitgeber dir deine Lebenszeit stielt, beraubt er dich auch noch eines großen Anteils des Lohnes, der dir eigentlich zusteht. Arbeitgeber reden schnell von hohen Kosten, die das Personal verursacht und die er gerne reduzieren will, um profitabler zu werden. Dienstleisterjobs brauchen aber leider Menschen, damit ein Dienst geleistet werden kann. Also setzt der Arbeitgeber den Arbeitnehmer unter Druck. Heult ihm die Ohren voll, er könne nicht mehr bezahlen, oder gibt dir wieder nur ein halbes Jahr Befristung, weil nicht abzusehen ist, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt und so weiter.

Im Kapitalismus muss dies sogar der netteste Chef tun, den er hat keine andere Wahl. Das kotzt an! Was soll man also machen?

Klar, du brauchst die Kröten und hast wahrscheinlich nie etwas anderes gelernt, oder bist zu alt oder hast Kinder oder, oder, oder.

Hier also mein Tipp, der dir ein kleines bisschen Linderung bereiten soll: Lass es mitgehen!

Was mitgehen lassen?, fragst du berechtigterweise. Alles!, antworte ich dir!

Während dein Vorgesetzter so tut, als würde er dich wertschätzen, als lägst du ihm am Herzen, behält er einen großen Teil von deinem Lohn ein, nur weil er es kann. Deshalb rate ich dir, lieber Angestellter, nimm dir, was du brauchst!, weil: Auch du kannst!

Nimm so viel, wie es nur geht. Sei dabei clever und lass dich nicht erwischen. Das macht die Sache reizvoll und trägt dazu bei, dass du deinen Job noch lange behalten kannst.

Klaut euch eure Würde zusammen!

Vielleicht fragt sich die eine oder andere, was sie oder er auf der Arbeit klauen soll. Deshalb bringe ich schnell ein paar Beispiele an, die eure Fantasie anregen soll.

Pflegekräfte klauen alles, was von mittlerem bis hohem Wert ist, wie Verbandsmaterial und Medikamente. Büroangestellte lassen Schreibzeug und Druckartikel mitgehen. Und Bauarbeiter mopsen Ziegel, Mörtel, Dachpappe und Blitzzement.

Später können sich die vereinten (ein Problem, welches an anderer Stelle behandelt werden muss, denn Arbeitnehmer sind nicht vereint (geh mir weg mit Gewerkschaften!)). Arbeitnehmer in einem Klubhaus oder Ähnlichem treffen und das von ihnen gesammelte Zeug tauschen.

Menschen würden sich endlich wieder wertvoll und gebraucht fühlen. Es würde eine echte, aufrichtige Solidarität und sozialer Zusammenhalt entstehen, etwas, was diese Welt so bitternötig hat.

Und um das zu erreichen, bedarf es lediglich ein paar flinke Finger und ein wenig Courage.

Eine bessere Welt ist möglich, klau sie dir!

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