Bisher war ich mir stets sicher, dass Verschwörungstheorien und der Glaube daran nicht so mein Ding waren.
Gestern Morgen jedoch wurde ich je eines Besseren belehrt. Denn was mir widerfuhr, gibt mir noch heute sehr zu denken.
Eigentlich verlief der Start in den Tag wie an jedem anderen Tag, nur, dass ich mit reichlich Verspätung erwachte. Wahrscheinlich, weil ich meinen Wecker nicht gehört hatte.
Es war also Eile gefragt und ich gab mein Bestes, so, wie ich es in solchen Momenten immer zu tun pflegte.
Kaffee runter, Zahnbürste rein, Klamotten über und raus aus der Bude.
Kurz darauf fand ich mich in der gut gefüllten Straßenbahn wieder, nicht ohne etwas sehr, sehr Ungewöhnliches wahrzunehmen.
Es überkam mich nämlich das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Ein Gefühl, welches ich bis dato nicht kannte.
Ich fühlte mich beobachtet.
Und je länger die Fahrt dauerte, desto intensiver wurde dieses Gefühl.
Bald schon bemerkte ich, dass dieses anfängliche Gefühl sich in eine handfeste Tatsache gewandelt hatte. Denn die Leute glotzten nicht nur.
Manche hatten zu lachen begonnen und einige zeigten sogar mit dem Finger auf mich.
Nicht lange und ich fühlte mich unwohl, sehr unwohl.
Den Rest gab mir ein Typ, der mich ansprach und mir weiß machen wollte, dass ich weder Beinkleid noch Unterhose am Leibe trug.
Netter Versuch, dachte ich mir und lächelte ihm milde ins Gesicht.
Ich und keine Hose?! Na klar!
“Hose oder nicht Hose”, war eine Frage, die in diesem Moment sicher berechtigt war.
Mich jedoch interessierte nur eine Frage.
Denn wenn ich keine Hose trug, wer profitierte dann davon?